Vortragsreihe 2016/2017

Mittwoch, 9. November 2016, 19:30 Uhr
Quo Vadis - Krebsbehandlung: Personalisierte Medizin als neue Chance
Prof. Dr. med. Hermann Einsele
Direktor der Med. Klinik und Poliklinik II

Derzeit sind die Säulen der Tumortherapie die Chirurgie, die Chemotherapie und die Bestrahlung. Unser Bestreben ist es, die Krebsbehandlung gezielter durchzuführen und die nicht unerheblichen Nebenwirkungen zu verringern. Voraussetzung einer solchen zielgerichteten Therapie ist es, Unterschiede zwischen gesunden und kranken Zellen zu definieren und die Behandlung ausschließlich auf die Tumorzellen und nicht auf gesunde Zellen auszurichten. Neue Ansätze zielen darauf, das körpereigene Immunsystem gegen den Tumor zu aktivieren, z.B. mit bispezifischen Antikörpern. Diese Immunzellen werden so umprogrammiert, dass sie gegen Tumorzellen vorgehen und diese ausschalten. Eine weitere neue Immuntherapie ist die Immunzelltherapie. Hier werden Immunzellen mit neuen Rezeptoren ausgestattet, so dass sie Tumorzellen besser erkennen können und diese abtöten.

Mittwoch, 25. Januar 2017, 19:30 Uhr
Von Geistern, Dämonen und Hexen - Spukhaftes und `Übernatürliches` in der Schauerballade um 1800
Dr. Franziska Stürmer
Institut für neuere deutsche Literaturgeschichte

Die Ballade ist eine im späten 18. Jahrhundert wiederbelebte Gattung. Sie bot in dieser Zeit ein breites Spielfeld für Themen, die zu der Rationalität und Verstandesorientierung der Aufklärung augenscheinlich in Widerspruch stehen: Naturmagie, Geistererscheinungen, Wiederkehr der Toten, Zauberei und Hexenwerk... Vor diesem Spannungsfeld werden einige bekannte Balladentexte, wie etwa Goethes Erlkönig, erneut gelesen. Dabei wird der Konflikt der Wissensformen - modern vs. archaisch, technisch vs. magisch - beleuchtet.

Mittwoch, 15.März 2017, 19:30 Uhr
Die vereinten Nationen und ihre Generalsekretäre.
Der komplizierteste Job der Welt
Dr. Manuela Scheuermann
Institut für Politikwissenschaft und Soziologie

Als "unmöglichsten Job der Welt" charakterisierte der erste Generalsekretär der Vereinten Nationen, Trygve Lie, einst das höchste Amt der Weltorganisation. Er sollte recht behalten. Chefdiplomat, Gesicht und Stimme von 193 Staaten, Chefverwalter der Uno, Weltstrippenzieher oder auch der Sündenbock der Weltmächte - all diese Funktionen muss ein Generalsekretär ausfüllen um erfolgreich zu sein. Mit Geschick und Charme gelang es einigen sogar, die Geschicke der Weltpolitik entscheidend mitzubestimmen. In diesem Vortrag soll das politische Erbe der wichtigsten Generalsekretäre diskutiert werden. Zudem wird die Wahl des neuen Generalsekretärs im Dezember 2016, dessen Persönlichkeit und politische Agenda, kommentiert. Hat er (oder sie) die Macht, um in den Konflikten der Gegenwart erfolgreich zu vermitteln?